Hannes und der Bagger Boris 🏗️

Die Sonne stand tief am Himmel und tauchte die Baustelle in ein warmes, goldenes Licht. Hannes lief aufgeregt neben seinem Papa her. Heute durfte er die Baustelle besuchen – und das kurz vor Feierabend, wenn alles langsam ruhiger wurde. „Schau dich gut um, mein Grosser“, sagte sein Papa. „Die Maschinen haben heute viel geschafft und gehen bald schlafen.“ Hannes nickte und staunte über die vielen Bagger, Kräne und Laster. Doch einer von ihnen fiel ihm besonders auf: ein grosser, gelber Bagger mit zwei runden Scheinwerfern, die im Abendlicht leuchteten. Auf seiner Seite stand ein Name: Boris. Gerade als Hannes näher trat, hörte er plötzlich eine Stimme. „Hallo, kleiner Freund!“ Hannes zuckte zusammen und sah sich um. Sein Papa sprach gerade mit einem Bauarbeiter – also konnte es nicht er gewesen sein. Dann fiel sein Blick wieder auf den Bagger. „Ja, genau, ich bin es! Ich bin Boris, der Bagger“, sagte die tiefe, freundliche Stimme. „Aber nur Kinder können mich hören.“ Hannes staunte. „Du kannst wirklich sprechen?“ Boris bewegte seinen grossen Baggerarm langsam auf und ab. „Natürlich! Und weisst du, was ich heute den ganzen Tag gemacht habe?“ Hannes schüttelte gespannt den Kopf. „Ich habe Erde von einem Ort zum anderen geschaufelt – und das liebe ich über alles!“ sagte Boris begeistert. „Zuerst einen grossen Haufen aufnehmen, dann drehen, drehen, drehen – und schwupps, an einer anderen Stelle wieder abladen. Es ist wie ein Tanz, den nur Bagger können!“ Hannes kicherte. „Das klingt toll! Und findest du dabei manchmal etwas Besonderes?“ „Oh ja! Heute habe ich eine kleine, glitzernde Murmel ausgegraben. Vielleicht hat sie früher einmal einem Kind gehört“, überlegte Boris. „Und einmal habe ich sogar einen alten versteinerten Schneckenwirbel gefunden!“ „Wow! Das ist ja wie eine Schatzsuche!“ rief Hannes. „Genau! Baustellen sind voller Überraschungen“, sagte Boris und brummte zufrieden. „Aber jetzt werde ich langsam müde. Meine Ketten sind schwer vom langen Tag, und meine Schaufel möchte sich ausruhen.“ Hannes sah sich um. Tatsächlich wurde es stiller auf der Baustelle. Die anderen Maschinen standen reglos da, und die Arbeiter packten ihre Werkzeuge zusammen. Der Himmel färbte sich rosa und violett, und die ersten Sterne blitzten auf. „Ich muss auch bald ins Bett“, sagte Hannes leise. Boris hob noch einmal seinen Baggerarm. „Dann wünsche ich dir eine gute Nacht, mein Freund. Vielleicht träumst du ja von einer grossen Baustelle voller sprechender Maschinen!“ Hannes lächelte und winkte Boris zum Abschied. Als er mit seinem Papa nach Hause ging, spürte er, wie seine Augen schwer wurden. Und als er später im Bett lag, träumte er tatsächlich von einer wundersamen Baustelle – und von seinem neuen Freund, Bagger Boris.

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Lektion: Jeder Tag steckt voller Überraschungen – wenn du genau hinsiehst, kannst du wahre Schätze entdecken. 🚜✨